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Ich hätte ja noch einen Untertitel parat:
Wie es garantiert normalerweise nicht ist.

Mehr als ein Jahr hat sich Norah Vincent als Mann ausgegeben um die Welt mit Männeraugen zu sehen. Die New Yorker Journalistin gibt ihren Job auf und stürzt sich in einen Selbsterfahrungstrip.

Dabei hat Norah Vincent sich übel verrannt. Mit dem hehren Ziel angetreten, die Welt der Männer zu erfahren, zu ergründen wie sie ticken, zu erleben was sie antreibt, hat sie doch nur totale Krisengebiete heimgesucht. Am Ende ist sie selbst behandlungsreif. Dabei hätte die Reise durchaus interessant sein können. Warum aber sucht sie die totalen Extreme männlichen Daseins? (Man denke an einschlägige Deo-Werbung…) Im Extrem erlebt man(n) nie den Alltag. Der durchschnittliche Mann geht nicht in die billigsten, schmierigsten Lap-/Tabledance-Bars, der durchschnittliche Mann lebt nicht in einer katholischen Bruderschaft im Kloster. Der durchschnittliche Mann arbeitet nicht in einer Drückerkolonne und der durchschnittliche Mann ist nicht in einer Selbsthilfegruppe oder der Maskulinismus-Bewegung. Selbst wenn man berücksichtigt, dass Europa nicht nach der amerikanischen Kultur lebt, glaube ich kaum, dass „drüben“ die Regel ist, was sich Norah Vincent in ihrem Experiment antut. Einzig die (viel zu kurzen und zu seltenen) Analysen geschlechterspezifischen Verhaltens (wie unterschiedlich Frauen und Männer sprechen, etc.) waren sehr interessant.

So ist das Buch fast durchgängig eine Enttäuschung. Es hätte ihr und dem Buch gut getan, als Mann einen normalen (Büro-)Job anzunehmen und sich im Alltag hunderttausender umzusehen. Vielleicht wären dann sogar ein paar interessantere Aspekte zwischenmenschlicher und geschlechtlicher Beziehungen zu Tage getreten, als das die alten, abgenutzten Klischees von „Männer wollen Sex um ‚Druck‘ abzubauen“ und „Männer reden nicht über Gefühle“ oder „Frauen wollen einen harten Kerl, der trotzdem zart ist“ nochmal gedroschen wurden.

Ich hoffe inständig, dass die dauernd in Buchvorstellungen zu lesende Empfehlung an Frauen, sie könnten in dem Buch etwas lernen, nicht ernst genommen wird. Ich kenne keine Männer die in Norah Vincents Männerwelt leben.

Schade, ich hatte mir mehr erhofft. (swg)

Enthüllungen, Mein Jahr als Mann von Norah Vincent
Droemer Verlag München, 2007
384 Seiten
ISBN: 978-3-426-27415-6
Preis: 19,90 €

Zutaten
250 g Spaghetti
150 g ger. Emmentaler
Sauce:
200 g Hähnchenbrust
200 ml Gemüsebrühe
3 Tomaten
6 getrocknete Tomaten
3 Schalotten
2 Frühlingszwiebeln
60 ml Sahne
Olivenöl, Kreuzkümmel,
Estragon, Koriander, Muskatnuss,
Pfeffer, Salz, dunkle Sojasauce
Béchamelsauce:
40 g Butter
1 EL Mehl
ca. 250 ml Milch
Parmesan
Wir widmen uns erstmal der Sauce: Die Instant-Gemüsebrühe in einer großen Tasse aufgießen, die sechs getrockeneten Tomaten klein geschnitten darin einweichen und beiseite stellen.
 
Die Schalotten klein schneiden und in Olivenöl sanft andünsten. Wenn sie glasig sind die fein gewürfelte Hähnchenbrust mit einem Schuss Sojasauce auf den Schalotten anbraten (mehr Hitze). Ist das Fleisch gut, die drei frischen in Stücke geschnittenen Tomaten und die Gemüsebrühe zugeben, kurz aufkochen lassen und die Platte wieder etwas zurückdrehen. Jetzt noch die Frühlingszwiebeln schneiden und dazu, anschließend mit Estragon, Kreuzkümmel, Koriander, Muskatnuss und Pfeffer nach belieben würzen. Salz ist evtl. schon genug aus der Instant-Gemüsebrühe drin. Bei offenem Deckel lassen wir die Sauce langsam über 30 min einkochen – immer mal umrühren, damit nix anbrennt. Am Ende soll sie schön dickflüssig sein.

30 min
Nach dreißig Minuten geben wir der Sauce die Sahne zu und lassen sie weitere 15 min vor sich hin blubbern.

Währenddessen widmen wir uns der Béchamelsauce: Die Butter in einem Topf zerlassen und dann das Mehl einrühren und anschwitzen. Es darf blubbern, aber das Mehl sollte keines Falls braun werden! Die Milch und den Parmesan zugeben und schön rühren! Wenn’s jetzt plötzlich sehr dick wird war es wohl zu viel Mehl: mehr Milch. Allgemein mag ich aber lieber wenig Béchamelsauce auf die Lasagne kippen, also lieber mit Mehl sparen. Die Platte abschalten und den Topf runter nehmen, damit hier nichts mehr anbrennt.

Die rohen Spaghetti im Wechsel mit der Sauce in eine Auflaufform schichten. Als Abschluss die Béchamelsauce über die Lasagne gießen und mit dem geriebenen Emmentaler abdecken. Fakultativ: Wer mag, kann unter die Béchamelsauce einen Mozzarella in Scheiben schichten. Warum Spaghetti: Die Lasagne lässt sich leichter schneiden und servieren – bei Nudelplatten wird’s beim Servieren immer zerdrückt und zerfällt. Jaja, mir ist bewusst, dass ‚Lasagne‘ eigentlich Nudelplatten bezeichnet und dashier eher Auflauf heißen muss. Mir wurst ;)

Die Form zugedeckt 40 min bei 180°C Umluft backen. In den letzten 5 min kann man den Deckel abnehmen, dann wird der Käse leicht angebräunt.

Guten Appetit! (swg)

Latürnich habe ich auch dieses Jahr wieder Stollen gebacken. Geht ja nicht ohne, sechs Stück sind es insgesamt geworden. Eine Winzigkeit habe ich dieses Jahr abgeändert: Es sind nicht nur 50 g Zitronat drin, sondern auch 50 g Orangeat. Der Erfolg ist eine ganze Menge Lob aus dem Kollegenkreis und auch von Muttern: „nicht so leer, wie letztes Jahr“. Bei zweien habe ich die Rosinen über Nacht in Rum gelegt, weiß aber noch nicht, wie das ausgeht. Abwarten.
Jedenfalls habe ich mein Rezept angepasst. (swg)

Ha! Fertig gekocht und die Küche sieht nicht aus, als hätte sie eine stürmische Affäre mit einem Tornado gehabt. Der heutige Anfall von akutem Kochen geht auf unsere Alte Mensa Mommsenstraße (Bilder klicken!!) zurück. Vorige Woche gab es eine „Orientalische Linsensuppe“. Freundlicher Weise hat mir die Küchenchefin Frau Rößler das Rezept überlassen. Und das geht so:

Zutaten
1 große Gemüsezwiebel
1 kleine Porreestange
Sambal Oelek
   2 Chilischoten, Essig, Salz
300g Rote Linsen
200g getr. Tomaten
750ml Gemüsebrühe
300ml Sahne
Olivenöl
Pfeffer Salz Zimt
Estragon Kreuzkümmel
Knoblauch
Die gewürfelte Zwiebel in Olivenöl anschwitzen. Porree und getrocknete Tomaten klein schneiden und kurz mit anschwitzen. Den Knoblauch fein hacken und dazugeben. Mit etwas Weißwein und Gemüsebrühe auffüllen. Würzen mit je einem gehäuften Teelöffel Pfeffer, Kreuzkümmel und Estragon, dazu einen gestrichenen Teelöffel Zimt. Mit dem Salz sollte man vorsichtig sein, wenn man fertige Gemüsebrühe verwendet. Den Topf lassen wir auf kleiner Flamme köcheln.

Wir können uns dem Sambal Oelek widmen: Sambal ist indonesische Chilipaste, in vielen verschiedene Varianten. Sambal Oelek besteht aus zerkleinerten Chilischoten, Essig und Salz, die gemeinsam im Mörser fein zerstoßen werden. In Ermangelung eines Mörsers habe ich die Chilischoten fein gehackt, mit Salz und Essig gemischt und mit einer kleinen Kelle in einer Schüssel zerdrückt. Das ganze wandert in den Topf.
Die Roten Linsen habe ich als „schnelle Linsen“ gekauft, dann dauern die nur zehn Minuten – jetzt setzen wir sie an; in Wasser bissfest kochen, abgießen. Sie werden am Ende, wenn das Gemüse weich ist, zusammen mit der Sahne dem Topf zugefügt. Schon fertig.

Wer mag kann die Suppe pürieren, was ich diesmal auch getan habe. Nächstes Mal werde ich alles etwas feiner schnippeln, dann brauch ich das vielleicht nicht.

Reinhau’n! (swg)

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