Ein neuer Rechner steht auf meinem Tisch. Ein Athlon 64 X2 von HP, genauer gesagt der slimline-Rechner HP Pavilion s7747. Vista hatte man drauf mitgeliefert – MS-Steuer musste ich also bezahlen – 32Bit auf einem 64Bit-System sind nicht sehr nett.
Na wenn es schonmal drauf ist, kann man’s ja mal probieren. Ein Druck auf den Powerknopf und nach nur 25min hatte die Rödelei ein Ende und das vorinstallierte Vista glänzte mich an. Hübsche Transparenteffekte, ein aufgeräumtes Startmenü und eine übersichtliche Systemsteuerung. Auch der Explorer kommt aufgeräumt daher, keine elend langen Bäume von Verzeichnissen – nichtmal ’ne Menüleiste. Im großen und ganzen: ich hab nix wiedergefunden. Zu allem Unglück fühlt sich Vista auch irgendwie zäh an, auf einer Dual-Core-Kiste 3800+. Vielleicht liegt’s wirklich an den Effekten und wirkt nur so – zum booten brauchts aber definitiv länger, als mein olles XP auf Arbeit. Egal, Format C: war von vorn herein beschlossene Sache. Linux ist zu Hause Pflicht.

Debian hat mich aber auch schon wieder ganz ordentlich Zeit gekostet. Leider ist die Unterstützung für amd64 nicht so gut wie für x86, verschiedene Software ist älter als gewohnt. Genau dort liegen die kleineren Kieselsteine im Schuh – dreht man ihn um, kommen sie raus, aber man muss eben jedesmal erst den Schuh ausziehen.
Mein Messenger z.B. ist Pidgin, unter amd64 heißt er immer noch Gaim, obwohl man hier seitens der Entwickler schon vor mehr als einem halben Jahr AOL aus dem Weg gegangen ist und ihn eben umbenannt hat. Dafür das Opera nicht als 64Bitter zu haben ist kann debian nix und mit den ia32-libs läuft er trotzdem – aber rausfinden muss man das auch erst. Irgendwoher brauch ich auch noch das w32codec-paket, debian-multimedia hat nix dergleichen im amd64-Zweig. Gelesen hab ich aber schon, das es ein w64codec-paket in einem Ubuntu-Repository existiert. Das größte Ärgernis ist momentan der proprietäre verbuggte nVidia-Treiber: dessen 64-Bit-Version friert mir die Box in unregelmäßigen Abständen einfach ein. Da muss ich noch das eine oder andere Experiment mit älteren Versionen als NVIDIA-Linux-x86_64-100.14.11 machen. Im Kernel 2.6.18 fehlt auch noch das modul k8temp zum auslesen der Prozessortemperaturen: source besorgen, kompilieren und laden. Immerhin: ging sofort. 3D-Desktop bleibt als Experiment offen.

HP Pavilion s7747.de
HP Pavilion s7747.de, Quelle HP.com

Über den Rechner muss ich auch noch was fallen lassen: extrem klein, kompakt und schwer wie aus einem Block gefräßt. Drinnen ist es applegleich aufgeräumt, da hängen keine Kabel in der Gegend rum. Eine angenehme Funktastatur und -maus liegen bei. LAN WLAN FireWire LightScribe-Brenner 2GB RAM 320er-Platte und Kartenleser, DVI SPDIF – es ist alles dran und drin: ein schniekes Stück Hardware. Warum man dann aber zum Schluss an den Lüftern gespart hat, bleibt das Geheimnis von HP. Beide – auf Grafikkarte und Prozessor – sind unnötig klein und laut. Da werde ich selbst Hand anlegen, aber für den Preis hätte ich nicht erwartet das tun zu müssen. (swg)