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Es ist durchschnittlich voll in der Scheune. Ringsum gequassel an den Tischen. Und kein Zigarettenrauch. Fuer diejenigen, die nun glauben „toll kein Mief“: Es richt jetzt nach Essen. Intensiv. Das ist um Klassen schlimmer als eine verquarzte Kneipe. Ihr werdet nicht widerstehen koennen: Ihr wolltet nur ein Bier trinken? Haltet Ihr doch nicht durch! Gnadenlos werden Eure guten Neujahrsvorsaetze vom Nachbartisch mit Goulasch & Knödeln torpediert, die Salve Spaghetti Carbonara gibt Euch den Rest. Eurem Winter-Speck-Weg-Programm mit Peilung Frühjahr wird ein dicker roter Strich durch die Rechnung gemacht. Die Bedienung fragt im Vorbeigehen unglücklicher Weise „Darf ich noch was bringen?“, und sie lächelt! In der Hölle qualmts wenigstens.
Das wird ein fetter Fruehling. Deutschland hechelt den Amis ja auch in dieser Beziehung schon hinterher – wir machen Fortschritte. Aber so habt Ihr es gewollt, nicht wahr? Kein Qualm mehr. Schlimmer wars kürzlich nur in der prekären Eckneipe: Turnhallenumkleide-Jungs.
Genau genommen sind die Raucher selber schuld: müssten sie nicht an jeder Ecke und zu jeder Zeit dampfen, könnte man eine Zigarette tatsächlich mal in der Kneipe genießen – und man müsste auch nix essen…

Wer nun noch nach dem letzten Strohhalm greift: „Klasse, hinterher werden die Klamotten nicht so stinken“. Ihr habt Euch geschnitten! Wenn sie nach Kueche (schlimmer noch: Pommesbude) riechen, seid Ihr damit nirgends mehr willkommen – es sei denn, Ihr seid Koch.
(swg)

Ewig haben sie gehalten, abgegriffen war das Kunstleder, die Versteifungen schartig – meine Handgelenkschützer. Leider hab ich die rechte Schiene am Montag auf dem Eis zertrümmert, aber besser die Schiene als mein Handgelenk.
Gut, ich brauche neue und das gleich zum Mittwoch, da ist wieder „Eiszeit“. Das Internet ist also keine Option. Auf meinem Weg zur Eishalle liegt das Karstadt Sport und Spiel. Dann also Mittwoch, dort wirds schon was geben.

Mittwoch 19:45 Uhr, oha?! die Sicherheitskräfte schieben bereits die Glastüren vor – geht mein Uhr falsch? Schnell gefragt – aha, das Skaterzubehör gibt’s eine Etage weiter oben. Das erste Licht geht aus. ??? Besser ich beeil mich, meine Uhr geht bestimmt nach. Die riesige Auswahl an Handgelenkschützern besteht aus zwei Paar von „Street Fighter“. 10 EUR, hm, haben die nichts besseres? Gefragt: „nein“ geantwortet bekommen. Weitere Lampen verlöschen in dem Laden. Während des Kassierens kann ich es mir dann nicht verkneifen: Ob das Angebot in letzter Zeit nicht zu sehr eingeschränkt würde? Dass mir das auch schon bei den Schwimmsachen aufgefallen ist (neulich wollte ich ne Badehose: nur Shorts…, Ohrstöpsel gibts auch nur die Billigen, die niemandem ins Ohr passen, den ich kenne). Brummende Antworten „hm“ „ja“ „tja“.
Liebes Karstadt: wenn ihr mit dem Internet konkurieren wollt, dann müsst ihr mir was anbieten können. Wenn da genau zwei Paar Handschützer eines Herstellers hängen, gilt das nicht als Auswahl! Ich probier Sachen gern an, bevor ich sie kaufe! Wenn Ihr mir kein Angebot macht, dann werd ich das Internet nutzen _müssen_. Gefällt mir die Ware nicht, schick ich sie einfach zurück. Und Karstadt kann ich mir schenken.

Mitgenommen hab ich den Billigmist doch, weil etwas Schutz immer noch besser als keiner ist. Das Licht ist im Karstadt nun gänzlich auf Nachtbeleuchtung gestellt, wie ein Dieb oder Einbrecher komme ich mir auf dem Weg zum Ausgang vor. Fallbeilartig schließt sich hinter mir die letzte Glastür. Ich trete auf die Straße und blicke zur Bahnhofsuhr: 19:55 Uhr. Gut einkaufen schöner… (swg)

Lassen-wirs-ruhig-angehen-Montag
Das-können-wir-auch-morgen-erledigen-Dienstag
Kann-das-nicht-jemand-anderes-machen-Mittwoch
Gott-sei-dank-ist-morgen-Freitag-Donnerstag
Heute-fangen-wir-aber-nichts-neues-mehr-an-Freitag

Mein Bruder hats heute auch geschafft, sein Diplom hat er verteidigt. Damit gibts nun drei Dipl.-Ing. in der Familie – und alles E-Techniker. Auweia.
Na jedenfalls: Glückwunsch Brüderlein.

(swg)

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