Mika haben wir erfolgreich im Saurierpark kaputt gespielt, der schläft recht schnell im Chariot ein. Damit wir nach der Rückfahrt zum Campingplatz nicht auch kaputt sind, versuchen wir die Altstadt-Pflasterstraße den Berg rauf zu umgehen – runter war die schon nicht so angenehm. Einkaufen müssen wir außerdem noch, unser Frühstück gilt es zu sichern und die Verpflegung morgen unterwegs. Im Prinzip denke ich, dass unser Weg über Teichnitz, vorbei am Kupferhammer und hoch zum ‚Gelben Elend‘ der bessere ist. Der Berg rauf von der Spree verteilt sich über mehr Strecke, ohne länger zu sein. Außerdem kommen wir zum Kaufland, wir brauchen was fürs Abendbrot und da gibt’s Proviant für morgen, der auch mit Alina kompatibel ist.

Einkaufsgrusel

Im Kaufland wird Mika wieder wach und ist unfassbar knatschig. Viel Hoffnung hatte ich nicht, dass er den Einkauf verschläft. Egal, vielleicht kann er sich noch was zum Abendbrot aussuchen. Das Kaufland ist einer der ollen Läden, wie man sie bis Ende der ’90er – und manchmal auch später noch – überall im Osten errichtet hat. Über zwei Etagen zieht sich die Verkaufsfläche verbunden mit einem Fahrsteig. In modernen Läden hängen von der Decke Tafeln, die ungefähr die Abteilung beschreiben; Hier verhindert die niedrige Deckenhöhe sowas.
Mit den hohen Regalen versperrt man überall die Sicht und wenn man mal eine Achse runtergucken kann, hilft das auch nicht, wieder ein beliebiger Regalriegel quer. Vor allem im Obergeschoss gibt es überhaupt keine Orientierung. Heute hat man eigentlich Rundwege, die dazu immer Abkürzungen anbieten; Auch sind Abteilungen gut zu überblicken und ausfindig zu machen, der ‚Flow‘ ist klar. Nichts davon gibt’s hier, überblicken kann man gar nichts. Es mutet klaustrophobisch und niederdrückend an. Ich fang‘ an die Rolltreppe nach unten zu suchen; Die ist durch eine quer stehende Regalreihe von den längs angeordneten aus nicht auszumachen. *Bah*!, ich hasse Suchspielchen in den alten Konsumlabyrinthen! Furchtbar.

Immerhin ist alles im Einkaufswagen – viel darf es sowieso nicht sein. Der Platz in unseren Fahrradtaschen ist begrenzt, morgen sowieso. Wir haben was wir brauchen und machen uns davon.

(swg)