Ohne Smartfon kann man sicher seinen Alltag geregelt kriegen, der praktische Nutzen der Dinger ist aber längst nicht mehr zu leugnen. Gegen Android konnte ich mich lange wehren, und das nicht nur, weil ich denke, das der Verstand längst geendet hat, wo Java ist. Google ist einfach niemandes Freund, es ist eine Krake. So war lange ein ZTE Open C mit FirefoxOS 2.5 mein treuer, schwachbrüstiger Begleiter. Für Email, surfen und Telegram hat’s gereicht. Und auch der unschöne Schmiss im Display (gewonnen auf Karls Erdbeerhof) war für mich noch eine ganze Weile tolerabel. Leider hat Mozilla das Projekt zu meinem Entsetzen eingestampft, und zwar vollständig.

Schwiegervater hat sich jetzt ein neues Smartfon – rentnertauglich – gekauft, sein altes Huawei Ascend G6 war nun übrig. Zu langsam und dauernd zu wenig Speicher waren, neben der zu kleinen Schrift, noch seine Kritikpunkte. Nun hab ich das Teil mit Werksreset bekommen.

Viel Zeit hatte ich am Anfang nicht: Das Googlekonto hab ich erst abgelehnt, dann aber festgestellt, das ich ohne nicht in den PlayStore komme. Danach Telegram drauf und gut.

Am nächsten Morgen, an der Bushaltestelle, beschwert sich Android: Ich soll gefälligst mal Platz schaffen, zum Beispiel ein paar Apps löschen… WTF? Das Teil hat sich mit Updates zugesch…! Nun ist 1 GB Speicher für Nutzer-Apps nicht viel. Aber das? Die Ursache sind die diversen Google-Apps: Video, Books, Hangouts, PlayMusic und was nicht noch alles.

Meine erste Idee war, ein CustomRom drauf zu ziehen. Der nette Nebeneffekt wäre vielleicht gewesen, hier die Bugs des alten Android loszuwerden. Fünf Tage Netzsuche förderte aber nichts ans Licht: Für das Ascend G6 hat niemand was gebaut.

Immerhin hatte ich es schon gerootet. Der einfache Weg ist jetzt, alle miesen Speicherfresser zu deaktivieren und runterzuschmeißen. Damit ich nicht plötzlich mit einem toten Telefon dastehe, verschiebe ich die Apps erstmal in ein Backupverzeichnis. Mein Lieblingswerkzeug dafür ist GhostCommander. Bis hin zu den Google Services hab ich alles runter geputzt.

Einen AppStore brauchte ich alternativ noch: F-Droid hab ich installiert. Hier findet sich sogar eine befreite Version von Telegram: Beim Standort-Teilen ist GoogleMaps gegen OpenStreetMaps ausgetauscht. Toll an F-Droid ist außerdem, das man Apps direkt mit einem anderen Gerät tauschen kann, wenn man sich im selben Netzwerk befindet. Fetzt.

(swg)